Mittlerweile haben wir vier Befragungen zur Verwendung von Corona-Tests in unterschiedlichen Phasen der Corona-Pandemie durchgeführt. Das erste Mal fragten wir im März 2021, als Schnelltests noch nicht in großen Zahlen für die Allgemeinbevölkerung zur Verfügung standen. Das zweite Mal fragten wir im Mai, als Schnelltests schon routinemäßig im Alltag eingesetzt wurden und meist kostenlos waren. Bei der dritten Befragung im Oktober waren Schnelltests nicht mehr kostenlos und das öffentliche Angebot war stark heruntergefahren. Zuletzt fragten wir im Dezember nach der Verwendung von Corona-Tests, also mitten in der vierten Welle. Die Verfügbarkeit an Schnelltests stieg im Vergleich zu den Vormonaten wieder stark. Tests waren wieder kostenfrei erhältlich, wenn auch das Angebot nicht mehr so breit war wie noch im Frühjahr. Insgesamt nahmen 63 % bis 75 % der angeschriebenen Teilnehmer an unseren Umfragen teil.
In der Umfrage im März gaben ca. ein Drittel der Teilnehmenden an, mindestens einen Corona-Test innerhalb der vergangenen 7 Tage durchgeführt zu haben. In der zweiten Befragungsrunde im Mai waren dies etwas mehr als die Hälfte der Befragten. Im Oktober sank die Zahl auf knapp ein Fünftel. Jetzt im Dezember war es wieder über die Hälfte der Teilnehmenden, die angab, einen Test innerhalb der letzten 7 Tage durchgeführt zu haben (Abb. 1).
Unter den Teilnehmenden, die mindestens einen Corona-Test innerhalb der letzten 7 Tage durchführten, fielen mit 0,7 % im Oktober vergleichsweise die wenigsten Tests positiv aus. Die meisten positiven Tests gab es im Dezember mit 1,8 % (Abb. 2).
Der am häufigsten genannte Grund für die Durchführung von Tests war zu allen Zeitpunkten der Routinetest beim Arbeitgeber, häufig gefolgt von Treffen mit anderen Menschen, der Inanspruchnahme einer Dienstleistung, sowie der Entdeckung einer unbekannten Infektion (Abb. 3).
Zusätzlich erfragten wir, wer darüber nachdachte, sich testen zu lassen, es aber letztendlich nicht getan hat und warum. Der Anteil der Personen, welcher diese Frage bejahte, sank im Laufe der Befragungen von 15 % im März auf 6 % im Oktober und stieg dann zum Dezember wieder auf 9 % an (Abb.4).
Der Hauptgrund im März war das Fehlen ausreichender Testmöglichkeiten. In den folgenden Befragungen war der am häufigsten genannte Grund, dass die Wahrscheinlichkeit, infiziert zu sein, als gering eingeschätzt wurde.