Erste Zwischenergebnisse zu Einschätzungen der aktuellen Situation

Nicht nur fehlende Kontakte zu Familie und Freunden, sondern besonders das fehlende Kulturangebot in Pandemiezeiten scheint Auswirkungen auf die Teilnehmenden der DigiHero-Studie zu haben. Mehr zu den ersten Zwischenergebnissen können Sie hier lesen.

Vorwort

Diese Ergebnisse basieren auf Antworten der ersten 4000 Teilnehmenden, die sich bis Ende Februar (2021) für die DigiHero-Studie angemeldet haben. Die Mehrheit der Teilnehmenden beantwortete die Fragen in der ersten Februar-Hälfte. Ausschnitte dieser Ergebnisse wurden bereits in der Mitteldeutschen Zeitung veröffentlicht.

Wahrnehmung der Einschränkungen

Die erste Tabelle zeigt, was die Teilnehmenden als besonders einschränkend erlebt haben. In der ersten Spalte ist dargestellt, welchen Anteil der Teilnehmenden ein jeweiliges Problem überhaupt betroffen hat. Bei vielen Themen waren fast alle betroffen, bei anderen (wie z.B. die Schließung der Kitas) natürlich nur einige. In den drei weiteren Spalten sehen wir, was die Betroffenen  im Mittel (Median) zum jeweiligen Thema gesagt haben. Die Kitaschließung hat wenige betroffen und auch besonders die Altersgruppe 18-39 Jahre. Ähnlich dazu ist davon auszugehen, dass die Schließung der Bildungsreinrichtungen bei den Schülern und Azubis/Studierenden bei den Eltern ein größeres Problem war. Im Gegensatz dazu hat das die Altersgruppe ab 60, wenn sie überhaupt betroffen war, als nicht besonders einschränkend empfunden. Unter der Einschränkung der Kontakte zu Freunden und Familie (außerhalb des eigenen Haushalts) haben hingegen fast alle, über alle Altersgruppen hinweg, gelitten. Wenn man all diese Bereiche betrachtet, sieht man, dass die 18-39 in der Summe am stärksten belastet waren – hier kam die Kinderbetreuung (durch Ausfall der Kita und Schule) besonders zum Tragen. Sehr viele erlebten jedoch auch den Ausfall der kulturellen Veranstaltungen als einschränkend. Die fehlenden Kulturveranstaltungen wurden, zusammen mit der fehlenden Möglichkeit mit anderen Menschen Sport zu treiben, fast so hoch bewertet wie die Einschränkungen der Kontakte zu Freunden und Familie. 

Die nächste Tabelle zeigt, wie sehr sich die Teilnehmenden durch die unterschiedlichen Maßnahmen zur Kontrolle der Epidemie gestört gefühlt haben. Auch trafen nicht alle Auswahlmöglichkeiten auf alle zu. Zum Beispiel fühlten sich viele durch die Reiseeinschränkungen gestört und man kann auch hier erahnen, dass die jüngeren Menschen insgesamt mehr durch diese Maßnahmen leiden mussten.

Wahrnehmung der Maßnahmen

Dennoch fand die Mehrheit der Teilnehmenden die Maßnahmen der Politik angemessen und die Gruppe jener, die diese als zu locker empfanden, war größer, als die Gruppe jener, die sie als zu streng empfanden. Neben dieser allgemeinen Bewertung gab es aber auch Unterschiede im Hinblick auf einzelne Maßnahmen: hier fällt vor allem der Umgang mit Restaurants, Bars, Freizeiteinrichtungen und Kulturveranstaltungen auf.

Meinungen zu politischen Entscheidungen

(Mehrheit der Antworten aus der ersten Februar-Hälfte)

Dementsprechend konnten auch viele der Teilnehmenden die politischen Entscheidungen gut nachvollziehen und nur eine Minderheit fand, dass die Einschränkungen gelockert werden sollten. Ebenso unterstütze nur eine Minderheit die kritischen Stimmen.

Ein Viertel der Personen kreuzte an, dass für geimpfte Personen keine Einschränkungen gelten sollten.

Erfahrungen mit Home Office

Von den Teilnehmenden, die während der Pandemie im Home Office arbeiten, war es für die Hälfte während der Pandemie das erste Mal. So hat sich die Anzahl derer, die im Home Office arbeiten, im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie verdoppelt. Ein Fünftel derer, die im Home Office arbeiten, sind damit sehr unzufrieden. Wer unzufrieden ist, und vielleicht warum, werden wir in Zukunft auswerten.

Die Auswertungen wurden von Bianca Klee, Saskia Glasauer und Dr. Cornelia Gottschick durchgeführt.