Wie hängt die Virusvariante mit der Genesung von Post-COVID zusammen?

Laut der Weltgesundheitsorganisation entwickeln etwa 10–20% derjenigen, die eine SARS-CoV-2-Infektion hatten, langanhaltende Beschwerden – ein sogenanntes Post-COVID-Syndrom.

Im Rahmen der DigiHero-Studie befragen wir regelmäßig Personen, die von solchen Post-COVID Beschwerden berichten, zu ihrem Gesundheitszustand. In einer aktuellen Untersuchung haben wir analysiert, welche Faktoren mit der Dauer dieser Beschwerden zusammenhängen. Dabei richteten wir unseren Fokus insbesondere auf die Virusvariante, die zum Zeitpunkt der Infektion in Deutschland vorherrschte.

Unsere Analysen basieren auf den Daten von 4.529 Personen mit Post-COVID-Beschwerden. Das mediane Alter der Teilnehmenden lag bei 50 Jahren und 72,6% waren Frauen. Die Dauer der Post-COVID Beschwerden variierte je nach Virusvariante: Personen die sich mit einer der späteren Virusvarianten (Omikron oder Delta) infiziert hatten, erholten sich schneller, als jene, die sich mit dem SARS-CoV-2 Wildtyp oder der Alpha-Variante infiziert hatten (siehe Abbildung).

Abbildung: Anteil an Personen mit selbstberichteten Post-COVID-Beschwerden zu verschiedenen Zeitpunkten nach der Infektion, getrennt für vorherrschende Virusvariante zum Zeitpunkt der Infektion. Diese Ergebnisse basieren auf 4.529 Personen mit selbstberichteten Post-COVID-Beschwerden.

Ein Jahr nach der ursprünglichen Infektion hatten sich etwa 37% aller Befragten von ihren Post-COVID Beschwerden erholt, zwei Jahre nach der Infektion knapp 44%. Diese Zahlen weisen auf einen hohen Anteil an Personen mit fortbestehenden Beschwerden lange nach der ursprünglichen Infektion hin und unterstreichen die Notwendigkeit geeigneter therapeutischer Maßnahmen. Die Ergebnisse unserer Untersuchung wurden in einer englischsprachigen wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht.