Weiß-bräunliche Flecke auf den Zähnen Ihres Kindes? Ihr Kind klagt über temperaturempfindliche Zähne? Die Zähne Ihres Kindes scheinen zu bröckeln? Kreidezähne!? Haben Sie davon schon mal gehört? Ist Ihr Kind vielleicht sogar selbst betroffen?
In den letzten Jahren sind Kreidezähne eine immer häufiger auftretende Erscheinung. Verschiedenste Erklärungsansätze werden diskutiert, dennoch sind die Ursachen bis heute nicht abschließend erforscht. Dem Krankheitsbild der Kreidezähne (im Fachjargon als Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation, kurz „MIH“ bezeichnet) liegt eine sogenannte Mineralisationsstörung des Zahnschmelzes zu Grunde, das heißt die äußere Hülle des Zahnes ist nicht ausreichend ausgeprägt im Vergleich zu einem gesunden Zahn. Die betroffenen Zähne weisen weiße bis gelblich-braune Flecken auf, die in ihrer Ausprägung sehr unterschiedlich sein können. Je größer und dunkler die verfärbten Stellen sind, desto stärker ist die Mineralisationsstörung. Dabei können nur Teilflächen oder die gesamte Zahnkrone eines Zahnes betroffen sein. Aus dem fehlstrukturierten Schmelz resultierend können Überempfindlichkeiten an den betroffenen Zähnen auftreten, die sich durch ein unangenehmes Gefühl auf Kälte und Wärme äußern. Selbst bei nur geringen Kaukräften kann der Kreidezahn zum Bröseln neigen und die Zahnhartsubstanz in sich zusammenbrechen.
Für die Diagnose des Krankheitsbildes ist entscheidend, dass mindestens ein erster bleibender Backenzahn von den Flecken betroffen sein muss. Die Schneidezähne können, müssen aber nicht betroffen sein.
Werfen Sie gerne einen genaueren Blick auf die folgenden Bilder:
Hier sehen Sie den hinteren Abschnitt des Oberkiefers (rechte Seite) eines circa sechs Jahre alten Kindes. Es ist der erste bleibende Backenzahn zu erkennen, der starke Anzeichen eines Kreidezahns aufweist (braune „Verfärbung“, Zahn „bröckelt“). Bei den zwei kleineren angrenzenden Zähnen handelt es sich um gesunde Milchzähne.
Abbildung aus: Bekes, Katrin: Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation. Berlin: Quintessenz, 2021
Hier sehen Sie einen Ausschnitt aus dem Mund eines circa sechsjährigen Kindes. Zu erkennen sind zwei bleibende Zähne, welche Kreidezahn-Flecken in stärkerer Ausprägung aufweisen (weiß-matte „Verfärbungen“).
Abbildung aus: Bekes, Katrin: Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation. Berlin: Quintessenz, 2021
Für den behandelnden Zahnarzt oder die behandelnde Zahnärztin ergeben sich Besonderheiten im Umgang mit den diagnostizierten Kreidezähnen. Auch ist zu erwähnen, dass nicht jeder Kreidezahn sicher durch den Zahnarzt oder die Zahnärztin erkannt wird.
Um noch mehr Informationen und wissenschaftliche Zusammenhänge zu diesem spezielleren Thema gewinnen zu können, hat das Team der DigiHero-Studie zu einer neuen Umfrage eingeladen, die sich an Eltern mit mindestens einem Kind im Alter zwischen 8-14 Jahren richtet, auch unabhängig davon, ob der Nachwuchs von Kreidezähnen betroffen ist. Auf diese Art soll der derzeitige Status Quo zum Wissen und zu den Erfahrungen in Deutschland lebender Eltern zum Thema „Kreidezähne“ erhoben werden.
Neben interessanten Fragen zum erwähnten Krankheitsbild erwarten die Teilnehmenden auch allgemeine Fragen rund um die Zahn-Mundgesundheit, den Zahnarztbesuch sowie den zahnmedizinischen Versorgungszustand ihres Kindes. Die neue Umfrage verfolgt somit als weiteres Ziel, zusammenzufassen, wie Eltern heutzutage über die Zähne ihrer Schützlinge Bescheid wissen. Die Umfrage wurde in Zusammenarbeit mit der Zahnmedizin Halle (Saale) entwickelt.