Haushalte stellen bei der Übertragung von SARS-CoV-2 eine wesentliche Rolle dar. Bisher gibt es kaum Anhaltspunkte, warum sich in manchen Haushalten nur wenige Menschen anstecken, während in anderen Haushalten alle Mitglieder betroffen sind. Eine wichtige Rolle könnten dabei der Impfstatus, die durchgemachten Infektionen der Haushaltsmitglieder, die Viruslast und das Alter spielen.
Wie sich neue Varianten des Coronavirus verbreiten, ist noch unerforscht. Daher startet das DigiHero-Team ein neues Teilprojekt zu Übertragungen von Corona-Infektionen im Haushalt ab Mitte Juni 2022. Ziel des Projektes ist es, wesentliche Faktoren zu identifizieren, die eine Übertragung im Haushalt begünstigen oder verhindern. Diese Ergebnisse können dabei helfen, Vorhersagen für die Verbreitung und den Immunschutz in Bezug auf neue Virus-Varianten für den bevorstehenden Herbst zu treffen.
Zunächst ist eine Testphase angedacht und im Herbst soll die Studie in allen teilnehmenden Bundesländern der DigiHero-Studie durchgeführt werden. In der Testphase werden zunächst alle Teilnehmenden der DigiHero-Studie in Sachsen-Anhalt eingeladen und über die Studie informiert. Wenn Teilnehmende sich bereit erklären an der Studie mitzumachen, bekommen sie alle nötigen Studienmaterialen zugeschickt, sobald es einen Corona-Fall im Haushalt gibt. Zunächst ist vorgesehen, dass die Teilnehmenden und ihre Haushaltsmitglieder ihre Symptome notieren, Fragen zu Verhaltensweisen im Haushalt beantworten und sich selbst durch Trockenblutkarten zweimal im Studienzeitraum Blut abnehmen. Dabei wird bestimmt, ob sich bereits Antikörper gegen das Corona-Virus gebildet haben und wie sich die Antikörpermenge im Verlauf verändert. Alle Teilnehmenden und Haushaltsmitglieder bekommen eine Rückmeldung zu ihrem Antikörperstatus. Im späteren Verlauf sollen auch in regelmäßigen Abständen Nasenabstriche abgenommen werden, um so die Viruslast bei einzelnen Personen (und damit wie ansteckend sie für andere sind) während der Erkrankung zu analysieren.