Grundlagen
Künstliche Intelligenz kann als die Fähigkeit definiert werden, externe Daten systematisch zu verarbeiten und daraus zu lernen, um bestimmte Ziele und Aufgaben zu erreichen. Als Teilgebiet der Informatik werden bei der Nutzung von KI Maschinen eingesetzt, um menschliche Denkprozesse und intelligente Verhaltensweisen zu simulieren. Sie zielt darauf ab, komplexe Probleme zu lösen und befasst sich dabei insbesondere mit folgenden Inhalten: maschinelles Lernen, Robotik, Sprach- und Bilderkennung sowie Entscheidungsunterstützung. In der Medizin ist die Verbreitung von KI zwar bisher noch relativ gering, sie wird jedoch zukünftig immer stärker die Gesundheitsversorgung unterstützen können.
Unsere Forschung
Im PEAK-Projekt haben sich Wissenschaftler/innen der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zusammengeschlossen, um die Perspektiven und die Akzeptanz des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Gesundheitsversorgung zu untersuchen. Über drei Jahre sollen bis 2024 die Sichtweisen von Ärzt/innen, Patient/innen sowie der Allgemeinbevölkerung hinsichtlich KI erforscht werden. So sollen bestehende Forschungslücken geschlossen und Handlungsempfelungen für die Entwicklung und Anwendung von KI abgeleitet werden.
Idee und Ziele
Das primäre Forschungsziel ist die Untersuchung der Einstellungen und Akzeptanz von Ärzten und Patienten bezüglich der Nutzung von Anwendungen der KI in Diagnostik und Therapie in der medizinischen Versorgung.
Sekundäre Forschungsziele sind die Erhebung aktueller Einsatzgebiete zur Entscheidungsunterstützung, die Untersuchung von Perspektiven, Potenzialen und Erwartungen aktueller und weiterer Entwicklungen der KI sowie die Untersuchung ethischer und rechtlicher Aspekte bei der Nutzung von KI in der medizinischen Versorgung.
Verfahren
Innovationsgehalt
Die Studie ist in zwei Phasen untergliedert. Zunächst nähern wir uns der Thematik an, indem wir mit mehreren kleinen Gruppen bestehend aus Ärzt/innen und Patient/innen Gruppendiskussionen durchführen. Die Ergebnisse aus diesen sogenannten Fokusgruppen dienen als Basis für die zweite Studienphase, in welcher sie in die Erstellung eines Fragebogens einfließen. Dieser Fragebogen wird dann die Meinung einer großen Anzahl an Befragten erfassen: Hier kann neben Ärzt/innen und Patient/innen auch jeder und jede sonstige Interessierte teilnehmen. Sowohl für die Gruppendiskussionen als auch für den Fragebogen verwenden wir zur Unterstützung digitale Anschauungsbeispiele, sogenannte Mock-Ups, um verschiedene KI-Anwendungen vorzustellen.
Innovationsgehalt
Verfahren
Es gibt bisher nur sehr wenige Studien zur Akzeptanz, den Einstellungen, Perspektiven und Erwartungen von Ärzt/innen und Patient/innen bezüglich KI in der Medizin. Diese Informationslücken stehen unter anderem einer breiten Nutzung von Künstlicher Intelligenz in der Patientenversorgung im Weg.
Im Rahmen der PEAK-Studie sollen diese Fragen deshalb erstmals breit und unvoreingenommen erforscht werden. Im Anschluss können wir daraus konkrete Empfehlungen zum Design und Einsatz von KI ableiten. Die Umsetzung dieser Empfehlungen in die Praxis ermöglicht eine angemessene Entwicklung und Implementierung von KI und damit letztendlich eine Verbesserung der medizinischen Versorgung.