Klinische Studien
Herzchirurgie
Analyse zellulärer Seneszenz im Kontext von Altern und Degeneration bei Post-COVID19 Folgeerkrankungen
Zelluläre Seneszenz ist ein Auslöser von Alterung und degenerativen Erkrankungen in Tieren wie auch im Menschen. Die Anhäufung seneszenter Zellen im Körper führt zu einem Anstieg von Faktoren des so genannten seneszenzassoziierten sekretorischen Phänotyps (SASP) im Plasma.
Es wurde gezeigt, dass verschiedene SASP-Faktoren mit dem Altern und dem Risiko altersbedingter Krankheiten korrelieren. Dabei scheint es sich aber um eine Mischung aus Auslöser- sowie Organ- und Zell-spezifische Faktoren zu handeln. Das SARS-CoV2 Virus und die folgende Covid-19-Erkrankung lösen Zellalterung bis hin zur Seneszenz in der Schleimhaut aus. Erste klinische Studien deuten außerdem darauf hin, dass die Senolyse (selektive Abtötung seneszenter Zellen durch pharmazeutische Substanzen) das Outcome nach einer SARS-CoV2-Infektion bei Patienten verbessert. Untersuchungen von Patienten-Plasma konnten weiterhin zeigen, dass bei Patienten mit ausgeprägten Einschränkungen post-COVID Entzündungsfaktoren, die auch zum SASP gezählt werden erhöht bleiben.
Daher sollen ausgewählte SASP-Faktoren als Prädiktoren für den Verlauf von COVID-19, das Risiko einer Langzeit-Covid-Erkrankung bzw. post-COVID Einschränkungen, z.B. Rückgang kognitiver Fähigkeiten in einer Bevölkerungsstudie untersucht werden um Faktoren zu definieren, die geeignet sind, Hochrisikopatienten in zukünftigen Pandemie-Settings schon zu Beginn der Erkrankung zu identifizieren.
- Dr. Anne Großkopf
- Prof. Andreas Simm
Radiologie I
Ziel des Teilprojektes der UkP Radiologie ist die umfassende Charakterisierung der LongCOVID Patienten mittels Symptomfragebögen und die Untersuchung mit symptomspezifischer multimodaler Bildgebung: neuroradiologisch (u.a. Erfassung der Gedächtniskapazität, Atrophie, Nervenfaserintegrität und des Eisenstoffwechsels), pneumologisch (u.a. zur Beurteilung des Lungenparenchyms, der Ventilation und Perfusion) und/oder kardioradiologisch (u.a. Beurteilung des Myokards und der Hämodynamik).
Auf dieser Grundlage werden organsystemspezifische Bildgebungsmarkern (morphologische, funktionelle und hämodynamische Veränderungen) identifiziert und diese hinsichtlich ihrer Synergien, Relevanz und Vorhersagekraft zum Erkrankungsverlauf analysiert und korreliert. Auf Basis der Datenanalyse sollen Stratifizierungsmodelle für das Risiko kardiovaskulärer, pneumologischer und neurologischer Folgeerscheinungen und Präventionsempfehlungen abgeleitet werden.
- Prof. Walter Wohlgemuth
- Dr. Ole Hensel
- Dr. Alexander Gussew
- Dr. Anne Slawig
- PD Dr. Stefan Schob
Radiologie II
Ziel des neuroradiologischen Teilprojektes ist es, insbesondere die mittels MR-Bildgebung und ergänzenden Methoden wie der Nahinfrarotspektroskopie morphologisch und funktionell fassbaren Veränderungen nach COVID (Post-COVID, Long-COVID) zu kategorisieren, die mit Fatigue-Syndromen, kognitiver Einschränkung und atypisch-neurodegenerativen Verläufen assoziiert sind. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf dem hirngefäßassoziierten Abtransportweg für potentiell hirntoxische Metabolite, dem glia-lymphatischen System, korrelierenden Nervenwasserflussveränderungen und Hirngefäßwandveränderungen, die v.a. auch als Folge der COVID-Endothelitis zu anzunehmen sind. Weiterführend soll auch der Einfluss der Hirnperfusion auf die Dynamik des perivaskulären Drainagewegs und mögliche Veränderungen der funktionellen Konnektivität untersucht werden.
Auf dieser Grundlage werden mittels Magnetresonanztomographie fassbare, krankheitsassoziierte, radiomische Bildmuster identifiziert, welche dann bezüglich ihrer Vorhersagekraft für den Krankheitsverlauf und Risikoprofil für Folgeerkrankungen analysiert werden. In Synergismus mit dem Projekt der Poliklinik für Radiologie sollen entsprechende Vorhersagemodelle für schwerpunktmäßig das ZNS betreffenden COVID-Folgeerkrankungen entwickelt und entsprechende kausale Präventivoptionen eruiert werden.
- Dr. Stefan Schob
Physiologische Chemie
Um die Pandemie-Resilienz unserer immer älter werdenden Gesellschaft zu verbessern, müssen wir Effekte auf alte Menschen besser verstehen. Dafür wollen wir eine Infektion mit SARS-CoV-2-Viren im Labor nachstellen und dabei besonders auf Veränderungen achten, die mit dem Alter in Verbindung stehen. Wir suchen nach Faktoren, die schwere Folgeschäden nach einer Infektion mit SARS-CoV-2-Viren begünstigt haben. Diese Erkenntnisse können uns helfen, alte Menschen zukünftig besser zu schützen.
Wir werden mit synthetischen Spikeproteinen eine Infektion des zentralen Nervensystems durch verschiedene SARS-CoV-2-Virusstämme simulieren und zelluläre Antworten analysieren. Hierbei wollen wir Zellen von jungen Spendern, alten Spendern und an Demenz erkrankten Spendern vergleichen.
- Dr. Matthias Jung
- Prof. Thomas Hollemann
Ambulanz (DIM)
Noch nicht zur Veröffentlichung freigegeben.
- Prof. Matthias Girndt